Ein wunderschönes Bilderbuch ist es, ein Nachschlage- und Lehrbuch, eine 130-seitige sinnliche Augenweide. Egal, als was man es ansieht: Der Gelegenheiten, im Buch der Tees und Kräuter zu blättern, gibt es viele. Kern des Buches sind die 50 Rezepte -- ausgefallen, international, exotisch und garantierte Weiterbildung für diejenigen, die sich schon immer gefragt haben, was man alles aus Blättern, Kräutern, Gewürzen und Früchten machen kann. Ein Schlückchen von Maries Estragonlikör vielleicht? Soll früher gegen Drachenbisse geholfen haben -- na ja, vielleicht nach dem fünften Schlückchen. Oder ein Tässchen weißer Kaffee, der sofort die Vision eines blühenden Orangenbaumes hervorzaubert. Oder ein Gläschen Salbeiwein, der den Appetit anregt, so sagt man jedenfalls. Von A wie Anis bis Z wie Zitrone, alles, was im Kräuter- und Teegarten Rang und Namen hat, ist vertreten. Liebevoll und mit eigenen Anmerkungen ist das Buch gestaltet, stimmungs- und äußerst geschmackvoll die Fotografien. Zu allen Rezepten ein guter Schuss Information, eine Prise Geschichte, eine Nuance eigener Erfahrung und ein gehäufter Teelöffel gelungener Gesamtkomposition. "Diese Düfte und Farben und die Anziehung, die Pflanzen und Blumen schon immer auf mich ausgeübt haben", das war die Motivation für die Autorin zu diesem Buch, das eigentlich mehrere Bücher in einem enthält und damit auch von seinem Preis her auffällig attraktiv wird: Denn neben Rezepten und einem Ausflug in fernöstliche Teekulturen werden Heilkräuter vorgestellt, gibt es Infos zu ihrer Geschichte und Anwendung. Sehr persönlich gehalten ist das Buch, wenn sich die Autorin schließlich an ihre Kindheit und das Stövchen auf dem Nachttisch erinnert: "Wie schön war es doch, in diesem Zimmer, in dem es nach Zitronenstrauch und Lindenblüten duftete ... ins Land der Träume hinüberzugleiten." --Barbara Wegmann Quelle:
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