Alle stammen sie aus der Feder des französischen Fabeldichters Jean de La Fontaine, der schon zu seinen Lebzeiten (1621-1695) als "König der Verse" galt und für sein literarisches Werk einen Sitz in der berühmten Académie Française erhielt. La Fontaine schuf nach dem Vorbild der antiken Dichter Äsop und Phädros zunächst sechs Bände mit Fabeln im klassischen Stil. Danach nahm er sich seiner unmittelbaren Gegenwart an und verfasste weitere sechs Bände mit zeitkritischen Themen. Wie lebendig alle diese 240 Fabeln die Jahrhunderte überstanden haben, das kann man jetzt in einer illustrierten Gesamtausgabe aus dem Bertelsmann Verlag nachlesen. Dieses im mehrfachen Sinne große Buch ist ein wirkliches Prachtexemplar! Mit stabilem Schuber, zweifarbigem Kapitälchen, gewebtem Lesezeichen und anderen buchbinderischen Schönheiten ausgestattet, kommen die Fabeln in der Übersetzung von Ernst Dohm so modern und witzig daher, dass sich ihren moralischen Botschaften wohl niemand verschließen mag.

Einen Großteil seines Charmes verdankt das Buch den wundervollen Illustrationen. Mit unnachahmlichem Strich, in zauberhaften gebrochenen Farben lässt der tschechische Altmeister Adolf Born Löwen und Füchse, Schildkröten und Schmetterlinge, Jäger und Könige lebendig werden. Melancholisch und grimmig, ironisch und liebevoll zugleich stehen La Fontaines unsterbliche Figuren in Borns Imagination aus den Buchseiten auf und halten uns den Spiegel menschlichen Verhaltens vor unser entzücktes Auge. Dieses buchkünstlerische Kleinod ist bestens geeignet, von einer Leser- Generation an die nächste weitergereicht zu werden, es ist ein Schatz für jede Hausbibliothek und eine repräsentative Geschenkidee. --Urs Umsand
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