Für Ingmar S. Brunken hat das mit „Überleben in der Krise“ nichts zu tun. Eher mit Missmanagement. Deswegen hat der Strategieberater nach hellen Köpfen Ausschau gehalten, die ihm und seinen Lesern verraten, wie man Zukunft sinnvoll gestalten kann. Grenzen des Wachstums überspringt. Und die Diktatur der Gegenwart besiegt. Fündig geworden ist Brunken nicht im Diesseits. Im Jenseits hat er die Geister befragt, die von Managern heute noch angerufen werden: Clausewitz, Seneca, Machiavelli, Musashi, Hagakure und Sun-Tsu. Und deren Kernbotschaften zu 78 Grundregeln des Erfolgs kondensiert.

Dabei hat es sich Brunken nicht einfach gemacht. Wie kaum ein deutscher Autor zuvor hat er sich dem umfassenden Erbe gestellt. Jede Gedankenkette einzeln in die Hand genommen, vom Staub der Zeit befreit und ihre Strahlkraft vor einem modernen Hintergrund überprüft. Etliche Ketten sind dabei erloschen. Sie haben aufgehört, zu sein. Doch viele haben den Test bestanden. Und küren, wenn man sie umlegt, ihre Träger heute wie damals zu Machern. Weil sie diese mit dem Wissen versorgen, das ihnen hilft, ihre Konkurrenz in den entscheidenden Augenblicken der Geschichte abzuhängen. Ohne sich dabei selbst zu verkaufen und ihre Gefolgschaft zu verraten.

Von Strategen à la Ackermann halten die alten Meister nicht viel. Sie haben in ihren Augen den Kampf bereits verloren. Weil sie sich Feinde schaffen (Sun-Tsu), Krieg führen statt zu kooperieren (Machiavelli), nachteilige Nebenwirkungen ihres Planes nicht berücksichtigen (Musashi), keine neuen Möglichkeiten als Realitäten einbeziehen (Clausewitz), tun, was alle tun (Seneca) und nicht den Mut haben, die Herde zu verlassen und eigene, wenn auch risikoreiche Wege zu gehen (Hagakure). Absolution für dieses Verhalten gibt es aus dem Jenseits nicht. Jeder kann ein innovatives, effizientes Unternehmen aufbauen und dabei gleichzeitig Verantwortung für die Gesellschaft, in der er lebt, übernehmen. Er muss nur wollen. --Heike Littger
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