Lürssen versteht es ausgezeichnet, Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren und übersichtlich darzustellen. Dabei macht er keinen Hehl daraus, dass er auf den Schultern anderer steht, wenn er Grundinstrumente und -strategien für den Arbeitsalltag vorstellt. Das Kapitel zum Zeitmanagement etwa ist stark von Lothar J. Seiwert inspiriert; was eine gute Präsentation ausmacht, haben McKinsey-Direktor Gene Zelazny, Albert Thiele oder das Autorenteam Püttjer/Schnierda ausführlich dargestellt; und das Kapitel zur Verhandlungstechnik fußt auf dem Harvard-Konzept von Fisher/Ury. Wer in Lürssens neuem Buch daher ähnlich wie in dem Buch zu den Spielregeln Geheimwissen für die Karriere erwartet, wird enttäuscht sein, weil er im Wesentlichen auf Bekanntes stößt. Wer dagegen Basis-Know-how in kompakter Form sucht, sollte zugreifen.

Auch wenn Lürssen angesichts der auf gut 200 Seiten abgehandelten Themen mit Beispielen geizen muss, scheint immer wieder der erfahrene Unternehmenspraktiker durch -- etwa wenn im Kapitel "Managementwerkzeuge" der richtige Umgang mit Zahlen gelehrt wird oder wenn unter der Überschrift "Projektmanagement" Alltagsprobleme thematisiert werden. Besonders interessant: das letzte Kapitel zur Gretchenfrage jedes Projektleiters "Wie Sie Gleichgestellte ohne Weisungsbefugnis führen". Brisant ist diese Frage nicht zuletzt deshalb, weil die erfolgreiche Projektbewältigung eine wichtige Empfehlung für den ersten Führungsjob darstellt. Summa summarum ein überaus nützliches Buch für die angepeilte Zielgruppe -- Hochschulabsolventen in den ersten Berufsjahren und alle anderen qualifizierten Arbeitnehmer, die sich wundern, warum die Beförderung auf sich warten lässt. --Dr. Petra Begemann
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