Dem von der weltweiten OpenSource-Gemeinde betreuten und kostenlos zur Verfügung gestellten Betriebssystem Linux haftet noch immer das Vorurteil eines "gebastelten" Systems für Programmier-Profis an, dem es an koordinierten Service- und Supportleistungen fehlt. Das unabhängige Linux Professional Institute (LPI) will hier mit einem standardisierten Zertifizierungs-/Prüfungssystem mit drei aufeinander aufbauenden Prüfungsleveln (LPIC1, 2, 3) Abhilfe schaffen. LPI-Level 1 bereitet den Prüfling als Trainingsbuch für den ersten Level LPIC1 vor, der zusammen mit dem zweiten Level PPIC2 Voraussetzung für die Zertifizierung SCLP und SCLE der Firma SuSE ist. Das Linux Professional Institute fasst seine Bemühungen auf seiner Website folgendermaßen zusammen: "Das Linux Professional Institute (LPI) dient der Linux-Gemeinde und den Open-Source-Software-Benutzern, -Anbietern und -Entwicklern, mit dem Ziel, den professionellen Umgang mit solcher Software zu fördern und weltweit zu unterstützen. Das LPI will die Fähigkeiten und Mittel von Linux- und Open-Source-Spezialisten durch die Bereitstellung von Diensten und Standards verbessern, die dafür relevant, von hoher Qualität und weithin zugänglich sind." Dabei nennt das Institut folgende Punkte, die für eine standardisierte Zertifizierung sprechen: - Aufmerksamkeit von industrieller Seite erzeugen
- Schaffung der organisatorischen Rahmenbedingungen für Kandidaten und Seminaranbieter
- Marketingförderung
- Das Argument "Es gibt keine Unterstützung" widerlegen
- Die Kandidaten zu Linux-Verfechtern machen
- Entwicklung neuer Arbeitsmarktchancen für Linux-Erfahrene
- Gewinnung neuer Linux-Anwender
- Unterstützung bei Einstellungsverfahren
Für die effektive Vorbereitung auf die Zertifizierungsprüfung LPI Level 1 beginnt das Buch mit einer Einleitung zum Ablauf der Prüfung, den Prüfungsvorbereitungen und zum Aufbau des Buchs. LPI-Level 1 richtet sich an Linux-Systemadministratoren, die eine LPC1-Zertifizierung anstreben und vor der eigentlichen Prüfung einen Überblick über das erforderliche und vorhandene Wissen benötigen. Ein Ersatz für umfangreiche Linux-Lehrbücher ist LPI-Level 1 damit nicht. Stattdessen können Schwachstellen im eigenen Wissen gefunden und ein zusammenhängender Überblick über die Prüfungsthemen gewonnen werden. Unabhängig von der Prüfungsverteilung sind die Themenbereiche innerhalb des Buches zusammenhängend strukturiert und werden mit Kontrollfragen abgeschlossen -- Anhang A enthält dann die Prüfungsziele mit Verweisen auf die Kapitel. Weitere Kapitel enthalten die Themen Dokumentation, GNU- und Unix-Kommandos für Dateiverwaltung, Pipelines und Filter sowie reguläre Ausdrücke und Editoren. Darauf folgen Rechte und Benutzer, Prozesse, Hardware und Rechnerarchitektur, Plattenspeicher, die Grafikoberfläche X11, Software und Paketverwaltung, Kernel- und Kernel-Module, Systemstart und Runlevel, Drucken, Systemverwaltung, Netzwerkgrundlagen und Netzwerkdienste. Am Ende dann die schon erwähnten Prüfungsziele. Trotz des Buchuntertitels "Trainingsbuch SuSE Linux" sind die enthaltenen Prüfungsvorbereitungen ebenso wie die eigentlich LPC1-Prüfung distributionsunabhängig. Wer also einen gut strukturierten Prüfungs-Check-up für LPC1 braucht, ob nun vorbereitend für eine SuSE-Zertifizierung oder nicht, ist mit diesem Buch gut und sicher versorgt. --Wolfgang Treß Quelle:
|