Das freie Betriebssystem Linux hat sich zunehmend in der kommerziellen Datenverarbeitung etabliert. Mit seinen vielfältigen Server-Anwendungen kann es mit einer Vielzahl von anderen Systemen verbunden werden. Wie das geht, ist Thema des Buches Linux-Server im kommerziellen Netzwerk von Peter Samulat. Den Start macht erstmal ein Überblick über Linux im Allgemeinen, über verschiedene Netzwerkdienste und über die Auswahl der richtigen Server-Hardware. Diese Ausführungen enthalten zwar viele gute Hinweise, die aus der Praxis stammen, bringen für den gestandenen Administrator aber nur wenig neue Informationen. Das zweite Kapitel befasst sich ausführlich mit der Installation von Linux speziell für den Server. Die ausgewählte Distribution dabei ist S.u.S.E., was dazu führt, dass viele Schritte über das Installations-Tool YaST durchgeführt werden. Darunter leidet dann allerdings die Übertragbarkeit auf andere Linux-Distributionen, zum Beispiel RedHat, Debian oder Slackware. Viele weitere Administrationsschritte werden anhand von grafischen oder web-basierten Konfigurationstools gezeigt. Dies mag zwar komfortabel erscheinen, es fehlen aber vielfach die Beschreibungen der textorientierten Tools. Im dritten Kapitel geht es dann um die einzelnen Dienste. Den Anfang machen die TCP/IP-Basiskonfiguration und DHCP zur dynamischen Zuordnung von IP-Adressen an Clients. Weiter werden verschiedene Tools, die die Arbeit des Administrators erleichtern, vorgestellt. Hierzu gehören zum Beispiel VNC oder Webmin. Als nächstes stellt Peter Samulat die Konfiguration von Druck- und Dateidiensten inklusive Quotas dar. Wer von Dateidiensten unter Linux für Windows-Netzwerke spricht, der nennt im gleichen Atemzug Samba, den freien SMB-Server für Unix-Server. Diesem wichtigen Thema widmet der Autor entsprechend viel Platz. Kürzer, aber dennoch ausreichend, werden Zeitserver, die freien Datenbanken PostgreSQL und MySQL, Apache, PHP3 und Adabas vorgestellt. Wer in die letzten Themen tiefer einsteigen möchte, muss sich allerdings weitere Literatur zulegen. Weitere Themen sind der Hostzugriff, Virenschutz, Datensicherung und Netzwerkverwaltung mit SNMP-Tools. Bei letzteren fehlt leider MRTG, ein praktisches Tool zu Langzeitüberwachung. Dafür geht der Autor ausführlich auf die Kombination scotty/tkined ein, auch ein wirklich schöner Beweis für die Mächtigkeit freier Software. Den Abschluss bilden verschiedene Internetdienste, wie die Anbindung, Firewall, Squid, E-Mail mit sendmail und procmail sowie Routing. Bei dieser Fülle von Themen ist es klar, dass manches nur oberflächlich angekratzt werden kann. Dem Leser wird aber ein guter Start und viele Hinweise für die richtigen Werkzeuge im Netz gegeben. Damit steht dem angehenden Linux-Administrator und hilfreiches Einstiegswerk zur Verfügung. Dem bereits mit Linux erfahrenen Systemverwalter bringt das Buch allerdings nicht viel neues Wissen. --Frank Müller Quelle:
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