Die Autoren haben kein Buch für Computer-Neulinge geschrieben. Stattdessen gehen sie kurz und bündig auf die Handhabung und das grundlegende Wesen von Unix-Betriebssystemen ein. Dazu gehört natürlich in erster Linie das Arbeiten auf der Befehlszeile in der sogenannten Shell. Hier wird dann wirklich bei Adam und Eva angefangen: Wie gibt man Befehle ein, wie korrigiert man sie und welche Probleme können auftreten, all das wird sorgfältig behandelt. Auch die Verwendung moderner Fenstersysteme wie X Windows wird behandelt. Die Autoren wissen, wovon sie schreiben. Wer sich je eingeloggt hatte, um dann wie der Ochs vorm Scheunentor zu stehen und nicht zu wissen, wie er ein Programm unter X aufruft, der wird diese Hilfestellung zu schätzen wissen.

Der größte und sicher am besten zu nutzende Teil des Buches sind die Tabellen mit Befehlsreferenzen. Die Autoren wissen, welche Befehle man oft benötigt, welche Optionen wann sinnvoll sind und belasten den Einsteiger so nicht mit unnützem Wissen um tausenderlei Feinheiten. Gerade durch die Befehlreferenz, die sowohl Unix als auch populäre Programme wie die Editoren vi und emacs umfaßt, ist dieses Buch gerade für den praktischen Einsteiger in die Unix-Welt ideal geeignet, um es neben dem Rechner liegen zu lassen.

Unix. Ein praktischer Einstieg ist keine spannende Lektüre, wie ein Unix-Kurs an der Universität auch nicht in erster Linie spannend ist. Im Gegensatz zu den meisten Windows-Büchern kommt es im gewohnt klaren und übersichtlichen O'Reilly-Layout daher und verzichtet auf tausend bunte Bildchen. Damit bekommt der Leser den richtigen Eindruck von Unix: daß es sich um ein Betriebssystem handelt, das nicht einfach zu benutzen ist und schnörkelloser als Windows oder Macintosh. Aber wer sich darauf einläßt (oder, wie so oft, auf Unix einlassen muß), der hat mit Unix. Ein praktischer Einstieg ein schnörkelloses Buch bei der Hand, mit dem er zum Ziel kommen wird. --Marcus Polke
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