Peter Coad ist einigen Entwicklern, die sich schon länger mit der Objektorientierung beschäftigen, sicherlich als Autor einer Design-Methode ein Begriff. Diese Geschichte zeigt sich auch im vorliegenden Buch, da der Schwerpunkt eindeutig mehr im Design als im Java-Bereich liegt. Kenntnisse der Sprache und der UML werden vorausgesetzt.

Coad und Mayfield beschreiben fünf objektorientierte Mechanismen zur Verbesserung des Designs von Anwendungen. Diese Mechanismen sind nicht an Java gebunden, sondern können auch in anderen Sprachen genutzt werden. Bei ihren Beispielen gehen beiden Autoren aber auf die speziellen Eigenschaften von Java ein. Dies wird insbesondere bei den Kapiteln zu Schnittstellen und Threads deutlich. Die weiteren Kapitel behandeln die Komposition und Vererbung sowie Benachrichtigungsverfahren.

Die einzelnen Themen werden anhand einfacher Beispiele, kommentiertem Quellcode und vielen Graphiken erläutert. Gerade letztere helfen beim Verständnis des leider nicht immer leicht verdaulichen Textes. Dieser beteht aus sehr vielen recht kurzen Absätzen mit teilweisen abstrakten Formulierungen, was den Lesefluß hemmt. Die konsequente Eindeutschung der Quelltexte trägt ebenfalls nicht gerade zur Verständlichkeit bei. Diese hätte ich mir mehr den Sun-Java-Konventionen entsprechend gewünscht.

Design mit Java sollte trotz dieser kleinen Schwächen in keinem Buchregal ambitionierter Java-Entwickler fehlen. Es hilft ungemein, flexible Anwendungen zu entwerfen und das Beste aus der Objektorientierung rauszuholen. --Frank Müller
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