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Rembrandt Caravaggio

Rembrandt Caravaggio
Autor: Rembrandt Harmensz van Rijn
Verlag: Belser
Gebundene Ausgabe
Auflage:
Seiten: 208
ISBN-10: 3-7630-2466-2
ISBN-13: 978-3-7630-2466-7
ISBN: 3763024662
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Natürlich sind sich Caravaggio und Rembrandt nie begegnet. Eigentlich ist dieser Umstand nicht weiter erwähnenswert. Als der italienische Künstler nach einem turbulenten Leben auf der Reise und der Flucht wegen eines Mordes im Jahr 1610 auf dem Rückweg nach Rom in Porto Ercole an einem Fieberanfall starb, war der Holländer, dessen späteres Leben in einigermaßen behüteten Bahnen verlief, gerade einmal vier Jahre alt. Warum der prächtig gestaltete, aufwändig gedruckte und mit zahlreichen bestechenden Illustrationen reich bestückte Band Rembrandt Caravaggio zu einer fulminanten Ausstellung in Amsterdam diesen Aspekt auf spekulative Art und Weise trotzdem diskutiert, ist ein Rätsel. „Nicht allein der Generationenunterschied“ sei der Grund dafür, dass sich beide Künstler nicht begegnet seien, heißt es in einem der Aufsätze des Bands: „Die geografische Entfernung zwischen Italien und den nördlichen Niederlanden -- den Ländern, in denen sie lebten und arbeiteten -- spielte natürlich auch eine Rolle.“ Natürlich spielte sie in eben diesem Fall gerade keine, auch wenn sie in anderen sicher eine gespielt hätte: Caravaggio hätte wohl selbst bei einem gleichen Geburtsort von dem vierjährigen Rembrandt keine Notiz genommen -- und umgekehrt.

Gleichwohl ist es fruchtbar, beide Künstler in der Manier des Bandes einander gegenüber zu stellen. Denn beide prägten die Barockmalerei ihrer Zeit wie niemand sonst. Beide revolutionierten die Malerei, beide setzten auf die Hell-Dunkel-Kontrastierung ihrer Bildinhalte, und beide wählten ähnliche Motive. Während aber Rembrandt vor allem an der Emotion des Augenblicks interessiert war, wählte der ältere Caravaggio immer die radikalere, auf den dramatischen Effekt ausgerichtete Variante. Durch die gelungene Gegenüberstellung der Bilder zeigt sich dies in Rembrandt Caravaggio bis ins kleinste Detail, etwa bei der „Opferung des Isaaks“: einem Thema, dem sich beide Künstler 1603 bzw. 1635 zuwandten. Während bei Caravaggio das angstverzerrte Gesicht Isaaks klar zu erkennen ist, hält der Abraham Rembrandts das Gesicht seines Sohnes verdeckt, als wolle er sich und ihm (und uns) den Anblick allzu großer Grausamkeit ersparen. Das Messer, das ihm aus den Händen fällt, ist abgerundet. Bei Caravaggio ist es spitz.

Derlei Eigenheiten kann man in Rembrandt Caravaggio ausgezeichnet studieren. Ein gelungener Band, der nicht zuletzt zeigt, dass die Zeit reif war für die beiden Künstler und ihre ähnlichen Stile -- auch wenn (und gerade weil) sie sich nie begegnet sind. --Thomas Köster
Quelle:




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