Harings lebendige Bildsprache eignet sich aufgrund seiner Klarheit und einfachen Lesbarkeit hervorragend für die Verwendung auf Plakaten. Harings Bilder sprühen vor Dynamik -- seine Strichmännchen scheinen ständig in Bewegung zu sein -- und sie sprechen für sich. Der Schwerpunkt seiner Poster liegt auf den Bildern, der Text muss sich unterordnen. Sein berühmtes Strahlenbaby -- von einem Plakat für eine Anti-Atomkraft-Demo -- oder die tanzenden Figuren auf den Postern für das Montreux Jazz Festival 1983 bedürfen keiner weiteren Worte. Haring macht Kunst für Große und Kleine, Erwachsene und Kinder: Seine "Short Messages" sind für jeden zu verstehen.

Die fast 100 Poster behandeln die verschiedensten Themen: Er bewarb eigene Ausstellungen und seinen "Pop Shop" ebenso wie Absolut Wodka. Er entwarf für Swatch Uhrenmotive. Gleichzeitig äußerte sich Haring immer wieder kritisch zu gesellschaftspolitischen Themen wie Aids, Atomkraft, Apartheid oder Drogen und entwarf Plakate für Büchereien, Tanzclubs und Musikveranstaltungen. Informative Texte (Deutsch/Englisch), die Einblicke in das Leben und Plakatwerk Harings geben und Zusammenhänge zu Ereignissen der 80er-Jahre herstellen, vervollständigen das Bild im Buch von Harings Plakatwelt. "Haring hat den urbanen Raum zu seinem Atelier auserkoren und dadurch die Grenzen der Kunst zum Alltag hin verschoben", sagt der Herausgeber Marc Gundel.

Das Buch Keith Haring. Posters. Short Message zeigt das Eindeutige: Haring hatte einfach wahnsinnig gute Ideen! Seine Fantasie war grenzenlos. Die Farbigkeit und Begeisterung, die den exzellenten Hochglanzdrucken der Poster entspringen, sprechen die unterschiedlichsten Emotionen an und die stets originelle Verwendung der Haring'schen Strichmännchen überrascht immer wieder aufs Neue. --Sandra Neumayer
Quelle: