Das Turiner Grabtuch und seine wechselhafte Geschichte stehen im Mittelpunkt von Julia Navarros spannendem Romandebüt. Fahnder Marco Valoni vom Dezernat für Kunst in Rom untersucht mit seinem Team einen rätselhaften Brand in der Kathedrale von Turin. Für ihn steht fest, dass Die stumme Bruderschaft das wertvolle Tuch in ihren Besitz bringen will. Ihr Ziel sei es ausschließlich zu unterhalten, einen Abenteuerroman habe sie schreiben wollen, hat die spanische Journalistin Julia Navarro in einem Interview gesagt, als sie zu ihrem überaus erfolgreichen ersten Roman befragt wurde. Diesem klaren Anspruch ist Navarro voll und ganz gerecht geworden. Als sie vom Tod des amerikanischen Gerichtsmediziners Walter McCrone las, der unter anderem auch das Turiner Grabtuch auf seine Echtheit untersucht hatte, kam ihr die Idee zu ihrem ersten Thriller. Konkrete Form nahm diese Idee beim Besuch einer alten Templerburg an der Algarve an. Navarro spielt mit historischen Fakten und flicht Fiktionales hinein, dass es eine wahre Freude ist. Wer mit einem historischen Lexikon Wahres von Erfundenem trennen will, wird bei der Lektüre ebenso seinen Spaß haben wie der Leser, der ganz einfach blendend unterhalten werden möchte. Immer wieder greift die Handlung von der Gegenwart in längst vergangene Zeiten zurück -- die Spur des Grabtuchs wird von der Kreuzigung Christi bis heute verfolgt, die Kreuzzüge, der Templerorden und Geheimbünde spielen eine wichtige Rolle. Dabei gelingt der Autorin durch einen geschickten Handgriff eine Quadratur des Kreises: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Grabtuch werden respektiert, das Mysterium der Reliquie bleibt jedoch unangetastet. Zur Handlung. Ein Brand in der Turiner Kathedrale ruft Marco Valoni und sein Team vom Dezernat für Kunst auf den Plan. Valoni ist davon überzeugt, dass Feuer gelegt wurde, um das Grabtuch zu entwenden. Am Tatort wird eine verkohlte Männerleiche ohne Zunge gefunden. Schon mehrfach waren bei Vorfällen in der Kathedrale Männer mit herausgeschnittener Zunge in Erscheinung getreten. Einer von ihnen sitzt seit längerer Zeit in Haft. Während Valonis Kollegin Sofia Galloni und die Journalistin Ana Jiménez die Lösung des Falles der Historie des Grabtuchs suchen, beschließt Valoni, den Gefangenen als „Trojanisches Pferd“ für seine Komplizen freizulassen. Doch nicht nur „Die stumme Bruderschaft“ zeigt großes Interesse an dem Köder ... --Ulrich Deurer Quelle:
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