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Sonntag.

Sonntag.
Autor: Georges Simenon
Verlag: Diogenes Verlag
Taschenbuch
Auflage: 6
Seiten: 175
ISBN-10: 3-257-20375-6
ISBN-13: 978-3-257-20375-2
ISBN: 3257203756
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Der junge Koch Emile fährt an einem wunderschönen Sonntagmorgen mit dem Lieferwagen ans Meer hinunter, um Vorräte für den bevorstehenden Touristenansturm zu besorgen. Seit einigen Jahren betreibt er ein Restaurant mit Fremdenzimmern, dass seine Frau Berthe geerbt hat. Die Geschäfte gehen gut, aber immer wieder spürt er, dass er der angeheiratete Angestellte ist. Obwohl Berthe ihn zu lieben scheint, wird ihr Zusammenleben immer angespannter. Und für diesen Sonntag hat er einen Vorsatz gefasst, der sein ganzes Leben verändern soll.

"Er hatte das Drama nicht ausgelöst, und im Grunde hätte er schwerlich genau sagen können, wie es begonnen hatte." Während der Autofahrt versucht Emile zu ergründen, welche Ereignisse den Lauf seines Lebens bestimmt haben. Hatte alles mit seiner Hochzeit angefangen? Oder schon viel früher, als sein Vater ihn zu einem Koch in die Lehre gab? Oder erst mit der Entscheidung seiner Frau, die junge Ada als Mädchen für alles einzustellen? Wie im Traum lässt Emile die letzten Jahre seines Lebens vor seinem inneren Auge vorbeiziehen, doch er findet keinen Ansatzpunkt: Wie ein unaufhaltsamer Strom scheint sein Leben auf den heutigen Tag zugeflossen zu sein.

In seinem erstmals 1959 erschienenen Roman Sonntag kriecht Simenon in den Kopf seines Protagonisten hinein und zieht seine Leser mit sich. Die eigentliche Handlung beschränkt sich auf eine Autofahrt, während der Emile sein bisheriges Leben reflektiert. Im Unterschied zu den Lesern weiß er allerdings von Anfang an, was er für den heutigen Nachmittag geplant hat -- ein perspektivischer Kniff, der die Spannung unablässig ansteigen lässt. Und einmal mehr unterlässt es Simenon, am bösen Ende ein Urteil zu fällen. Trägt Berthe die Schuld? Emile? Oder hatten sie beide nie eine Wahl? Die Konsequenz der Simenon'schen Schilderung ist bewundernswert, das schmale Büchlein in einem Atemzug durchgelesen -- den nächsten Simenon, bitte! --Hannes Riffel
Quelle:




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