Im Jahre 1851 reist die 17-jĂ€hrige Idilia Dubb mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern aus dem heimatlichen Schottland nach Deutschland, um auf einer Fahrt mit dem Dampfschiff das romantische Rheintal kennen zu lernen. An einem sonnigen Junimorgen verlĂ€sst sie den Gasthof an der Lahn, in dem sie mit ihrer Familie abgestiegen ist. Sie hat ihre Skizzenmappe mitgenommen und will die Landschaft zeichnen, wie sie es wĂ€hrend der Reise schon oft getan hat. Von diesem Spaziergang aber kehrt das MĂ€dchen nicht zurĂŒck und wird trotz langer verzweifelter Suche auch nie gefunden. Erst viele Jahre spĂ€ter wird bei Bauarbeiten in einer Burgruine ein Skelett entdeckt und in dessen NĂ€he das Tagebuch, in dem Idilia ihre gesamte Reise bis zu ihrem letzten Lebenstag im Turm der Burg beschrieben hat. Der Weg, den dieses Tagebuch bis zu seiner Veröffentlichung anderthalb Jahrhunderte spĂ€ter nimmt, ist fast genauso abenteuerlich wie sein Inhalt, und den Herausgebern ist es auch gelungen, die UmstĂ€nde von Idilias mysteriösem Verschwinden lĂŒckenlos aufzuklĂ€ren. So können wir Leser nun Teil haben an Idilias unglaublich aufregender und in einer höchst romantischen Liebesgeschichte endenden Rheinfahrt. Kaum vorstellbar, dass dies alles tatsĂ€chlich haargenau so passiert sein soll! Dieses von den Herausgebern als echt bezeugte Tagebuch weist nĂ€mlich alle Bestandteile eines professionell geschriebenen schauerlich-schönen Romans auf. Die bis ins Detail spannende Handlung. Die Verwicklungen zwischen der jungen Heldin, dem unwĂŒrdigen, wenngleich adligen BrĂ€utigam und dem charakterstarken Liebhaber. Den dem Trunk ergebenen Vater und die ehrlose Mutter. Ein Heer von pittoresken Kleindarstellern, darunter mit Schwertern bewaffnete preuĂische Offiziere, HollĂ€nder in Holzschuhen, Wahrsagerinnen in Lumpen, schurkische Kutscher, lampenhaltende Gastwirte. Dazu eine reichliche Zahl teils idyllischer, teils schauriger SchauplĂ€tze: Einander verfolgende Raddampfer, Dachstuben mit dicken Federbetten, StĂ€dte, die nachts abgeschlossen werden, unsichere LandstraĂen und finstere WaldstĂŒcke. Der Herbst ist nahe, lange dunkle Leseabende erwarten uns. Idilia Dubb wird dafĂŒr sorgen, dass keine Langeweile aufkommt. --Urs Umsand Quelle:
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