Der ehemalige Barkeeper Rob Fresa ist ein unverbesserlicher Romantiker. Nach einer verunglückten Liebschaft macht er sich auf den Weg nach Süden. Als sein Geld knapp wird, räumt er hin und wieder eine Tankstelle aus. Bei einem verunglückten Raubüberfall rettet ihn Frank Kretschmer, ehemaliger Ralleyfahrer und der Schwiegersohn eines Gangsters. Ab jetzt reisen sie gemeinsam. Beide haben sie einiges zu vergessen. Als sie ohne Geld in Barcelona stranden, beginnt eine turbulente Geschichte mit einem Killer, einem ehemaligen Cop, einem ehemaligen Rockstar, einer Entführung und einigen Morden. Nicht ohne Witz und mit einer gewissen Rasanz erzählt der in Wien lebende Autor Jürgen Benvenuti von zwei zufälligen Freunden, die sich einen Platz auf der sonnigen Seite des Lebens erobern wollen. Dabei muss es allerdings nicht immer korrekt oder legal zugehen. Jürgen Benvenuti nimmt in Österreich eine besondere Stellung ein: Er ist noch jung und hat immerhin schon sieben Romane geschrieben. Allesamt zählen sie zu den lakonischen Hardboiled-Krimis. Zwei hat er angeblich noch in der Schublade und für fünf weitere gibt es zumindest schon Skizzen. Während er sonst eher auf schnelle, kleine Krimis setzt, legte Benvenuti Barcelona Blues etwas opulenter an, ließ sich bei den Zutaten nicht lumpen und versuchte alles noch ein wenig besser zu mixen. Mitunter wird er dabei ausufernd, wie bei der Verwendung der Straßennahmen Barcelonas. Er schreibt Bücher, wie er sie sich selbst wünscht: gute, ordentliche Unterhaltung mit exotischen Schauplätzen. Die Hauptdarsteller sind meist betrogene Betrüger, mitunter einfach Gangster oder korrupte Spieler, durchtriebene Frauen und kleine Gauner mit großen Ideen. Antihelden haben es ihm eher angetan als smarte Typen, die cool und souverän dominieren. Man darf sich auch keine Kommissare erwarten, die mit sich selbst hadern und Probleme mit ihrem Familienleben haben. --Tobias Hierl Quelle:
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