Warum musste ihre Mutter auch unbedingt Karpfen in der Badewanne halten? Nie hätte sie sich sonst gleich drei Rippen gebrochen, bei dem Versuch eines der glitschigen Tiere aus der Wanne zu fischen. Die vielbeschäftigte Lokalreporterin Lisi Baldichi hat jetzt jeden Mittag eine Pflicht -- einen Besuch im Sanatorium. Während eines solchen öden Nachmittags bei ihrer Mutter, wird die hilfsbereite Pflegerin Judy ermordet. Und dann ist plötzlich die 93-jährige Schiffra tot. Wurde auch sie Opfer des Mörders? Und wo sind die Fotos aus ihren Alben, die sie wenige Tage zuvor Judy gezeigt hat? Hartnäckig verfolgt Lisi Baldichi sämtliche Spuren, denn der ermittelnde Kommissar ist, wie schon in den anderen Krimis der israelischen Autorin Shulamit Lapid, ihr Schwager Benzi. Gerne nutzt sie ihren familiären Vorteil, Informationen aus erster Hand zu erhalten. So ist der neue Fall für Lisi, die Frau mit den großen Füßen und dem geringen Humor, ein Heimspiel, auch wenn des Rätsels Lösung weit in der Vergangenheit liegt. Shulamit Lapid hat für ihren Erstling mit der Reporterin Lisi Baldichi Lokalausgabe, 1995 den Deutschen Krimipreis erhalten. Ganz so schnodderig ist ihr Tonfall im dritten Baldichi-Roman nicht geblieben, doch neben dem gut beschriebenen Alltag im gegenwärtigen Be´er Scheva, reicht die Geschichte bis in die Zeit des ersten Weltkriegs zurück, als es den Staat Israel als solchen noch nicht gab und ihre historischen Recherchen, die sie en passant einfließen lässt, bieten einen interessanten Hintergrund zur gegenwärtigen Situation in Israel. --Manuela Haselberger Quelle:
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