Miles Davis war vielleicht der innovativste und kreativste Musiker des Jazz überhaupt. Freunde und Kenner der Szene behaupten aber auch, dass er eine sehr schwierige und komplizierte Person gewesen sei. Wie auch immer -- in Miles Davis -- Die Autobiographie erfährt der Leser aus erster Hand, wie das Leben und Denken dieses genialen Künstlers wirklich abliefen. Miles breitet in Zusammenarbeit mit dem Autor Quincy Troupe schonungslos offen und ungeschminkt seine Lebensgeschichte aus. Er erzählt davon, wie ihn zunächst der Sport faszinierte. Baseball, Football, Basketball, Schwimmen und vor allem Boxen sind seine ersten Lebensinhalte. Schließlich locken die Musik und Namen wie Charlie Parker oder Dizzy Gillespie den jungen Mann nach St. Louis, Mississippi. An einem Abend im Jahr 1944 steht der 18-jährige Miles Davis mit "Bird" und "Diz" dann plötzlich auf einer Bühne: "Mann, es war das Schärfste. Es ging mir durch und durch. Ich hatte die Musik überall in meinem Körper, genau das wollte ich hören... Und ich steh oben und spiel mit ihnen." Schnell geht Davis Stern auf. In seinen Erzählungen und Anekdoten nimmt Miles kein Blatt vor den Mund. "Mistkerl" ist noch die harmloseste Bezeichnung für Musikerkollegen oder Manager, die Miles Davis nicht leiden konnte. Das Buch ist ein Treffen mit dem Who's who des Jazz und Rock. Der Leser erfährt, wie sehr der Trompeter Jimi Hendrix verehrte. Er erfährt von den Drogenexzessen, von Miles Verhaftung wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Und er kann einen Blick hinter die Kulissen werfen, quasi posthum teilhaben an der Entstehungsgeschichte von legendären Platten wie Birth Of The Cool, Sketches Of Spain, Kind Of Blue, ESP oder Bitches Brew. Aufgelockert wird das spannende Buch durch schöne und seltene Fotos. Am Ende findet sich eine hervorragende Diskographie, geordnet nach Aufnahmedaten, Songitel, Musiker, Label und Bestell-Nummern. --Hartmut Diel Quelle:
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