Die großformatigen Bilder, auf denen es ungeheuer viel zu entdecken gibt, sehen genauso niedlich aus wie die Zeichnungen aus Omas längst zerfallenen Bilderbüchern, nur viel, viel peppiger und witziger! All die vergessen geglaubten Dinge sind wieder da -- Steckenpferd und hölzerner Puppenwagen, Reisigbesen und Kaffeemühle mit Kurbel, eiserner Küchenherd, Kiepe, Puppenschürze... Mädchen schwenken ihre Zöpfe, eine Lokomotive stößt Dampfwolken aus, die Bäuerin trägt ein Kopftuch und der Bauer geknöpfte Hosenträger. Aber keine Angst vor der blanken Nostalgie: wenn auch die von Constanza Droop in stimmungsvollen Farben gemalte Stadt aussieht wie aus einem Mittelalter-Baukasten, tummeln sich hinter ihren Fenstern doch sehr gegenwärtige Menschen, die Fernseher, Computer und Telefon benutzen, Turnschuhe und modische Brillen tragen und für ihr sympathisches Küchen-Chaos elektrische Hilfsmittel brauchen. Ein bunter Buch-Schatz zum Vorlesen, zum Reime-Lernen und zum Aufbewahren für die nächste Generation (falls die ziemlich weiche Pappe so lange hält!).

Aber was denn -- hören wir da jemanden sagen, diese komischen altmodischen Verse würden nicht in unsere moderne Zeit passen? Tun sie doch! Haben wir nicht alle (naja, fast alle...) als Kleinkinder mit genau diesen Gedichtlein das Sprechen gelernt? Und haben die simplen Reime geliebt und sie wieder und wieder hören wollen, bis sie für immer in unserem Wortschatz verankert waren? Eins scheint ganz sicher: Da kommen die Tele-Tubbies nie und nimmer dagegen an. Dideldideldänzchen! --Urs Umsand
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