Um die Seriosität und Professionalität dieser Bestenliste zu unterstreichen, genügt es, den Autor zu nennen: Heinz Horrmann, der in den Augen von RTL "Deutschlands Hotel-Experte Nummer 1" ist: Für seine "Verdienste um die deutsche Hotellerie und Gastronomie" bekam er bereits das Bundesverdienstkreuz am Bande, ferner wurde ihm die Auszeichnung "Bester Hotel-Autor der Welt" verliehen.

Dass derartige Huldigungen gerechtfertigt sind, merkt auch der Leser schnell. Eingebettet in Hochglanz-Aufnahmen beleuchteter Nobel-Pools, aufwändig dekorierter Gedecke oder pompöser Außenfassaden ruhen die fein geschliffenen Horrmann'schen Beschreibungen. Bei aller Begeisterung, die sich in den detaillierten Berichten niederschlagen, erfreut, dass auch kritische Anmerkungen Platz finden. Wird etwa das Cape Grace in Kapstadt vielerorts über den grünen Klee gelobt, notiert Horrmann hierzu: "Für mich die größte Enttäuschung bei den Checks". Ergo: Ab auf die Liste mit den Schwächen.

Dass Leser das ein oder andere Hotel in Dubai oder Israel eher im Asien- denn im Afrika-Kapitel vermuten, ist Nebensache. Genauso wie es Nebensache ist, ob man sich derartige Quartiere überhaupt leisten kann. Es reicht ja schon, einfach einen Blick hineinzuwerfen in all die Prunk-Lobbys und Präsidenten-Suiten. Wer weiter Lust verspürt, tatsächlich dort hinzufahren, kann sich mittels Adresskasten am Ende des jeweils drei- bis vierseitigen Kapitels informieren. Aber nicht erschrecken: Eine Woche zu zweit im Frégate Island Private Resort kostet beispielsweise so viel wie ein fabrikneuer VW Lupo. --Jan König
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