Es ist schön, so schön! Gewisse Dinge ändern sich nicht. Nicht einmal in einem Buch, das den absolut zeitgemäßen Titel Internet und Currywurst trägt. Joachim Friedrich hat sie eingefangen und in seinen Krimi gepackt, die Atmosphäre, in der sich ältere Kinder und jüngere Jugendliche wiederfinden können. Seine Sprache ist flippig, seine Helden hinreißend echt und seine Idee alt, aber immer noch gut: Philipp, klein, rund und ständig damit beschäftigt, sich unattraktiv zu finden, ist der Freund von Chris, dem gutaussehenden DJ, dem es ein bißchen an geistigem Tiefgang fehlt. Die beiden haben ein gemeinsames Problem: Jenny, die neue Superfrau an der Schule. Der Rahmen der erst drei-, später viereckigen Liebesgeschichte ist die Informatik AG in der Schule. Das Ende der Story macht alle glücklich und ihr Verlauf ist klassisch: Cyrano de Bergerac kann nicht mehr gelitten haben, als der gute Philipp, der seinen muskelstarken und wortschwachen Freund bei seiner Herzensdame Jenny ins rechte Licht rückt. Heute geht das eben nicht mehr per Balkongeplänkel, sondern per E-Mail, klar. Das tut der Dramatik aber keinen Abbruch, vor allem, weil die Frauen heutzutage pfiffiger sind, als die Damen es damals waren. Und so heizt Jenny den beiden neunmalklugen Net-Helden ganz schön ein. Philipp und Chris haben den Charme von Klößchen und Tarzan, den beiden inzwischen schon etwas angestaubten TKKG Helden und riechen schwer nach Julian, Dick und Anne, George und Timmy der Hund. Ihre Probleme sind zwar privater als die der fünf berühmten Freunde es jemals waren -- die beiden wollen schließlich nur ihre Herzen und nicht die Welt retten --, aber sie sind genau so gut und vertrauenswürdig und pfiffig. Joachim Friedrich ist 46 Jahre alt, hat als Kind die Bücher der fünf Freunde geliebt (nicht umsonst!) und lebt mit seinen beiden Töchtern und seiner Fußball-vernarrten Frau in Bottrop. Im Thienemann Verlag sind von ihm bereits viele weitere Kinder-Krimis erschienen wie etwa die Reihe um die 4 1/2 Freunde. --Petra Breitenbach Quelle:
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