Wer die lebendig geschriebenen Kapitel über versteckte Land-Trattorien, wiedergeborene Osterien und moderne Enotheken aufmerksam durchliest, dem läuft das Wasser im Mund zusammen. Denn was das Essen anbelangt, gibt Autorin Nana Claudia Nenzel detaillierte Empfehlungen: "Bei dem unglaublich zart gebratenen Wildkaninchen" im Restaurant Fiordaliso sollte man zum Beispiel "unbedingt die gerösteten Samen des Wildfenchels mitessen", im Da Oscar "ist das Törtchen aus jungen Löwenzahnblättern mit cremiger Ricotta und Parmesansoße ein Gedicht" und für das Michelin besternten Vecchia Lugana lautet der Rat, "unbedingt guazetto zu bestellen, eine feine Bohnensuppe mit zarten Speckstreifen, Fisch und Schalentieren."

Ähnlich Appetit anregend schildert die teils in München, teils am Gardasee lebende Autorin die Hotels, deren Auswahl nicht nur regional, sondern auch preislich sehr ausgewogen ist. Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Die im Sommer 2001 eröffnete Villa Feltrinelli, in der das Doppelzimmer pro Nacht zwischen 350 und 1.200 Euro kostet, stellt das obere Ende der Bandbreite dar, das auf der Folgeseite präsentierte Garnihotel Mariano & Cristina mit 62 Euro das untere.

Ideen für die Zeit zwischen dem Frühstücksbuffet auf der Hotelterrasse und dem Dinner, bei dem vielleicht auch der elfseitige kulinarische Sprachführer zum Einsatz kommen könnte, bietet das Buch übrigens ebenso -- und zwar in Form von zahlreichen Adressen von Schmuck-, Lederwaren- und Weinläden, Terminen von Antiquitäten- und Wochenmärkten -- jede Menge Ausflugstipps, die in Extra-Kästen auf fast jeder zweiten Seite zu finden sind. Massentouristische Ziele wie etwa der Freizeitpark Gardaland sind garantiert nicht dabei. --Christian Haas
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