Wenn der Autor zu Beginn rät, erstmal eine Sicherheitskopie des Betriebssystems zu machen, hört sich das vernünftig an, sagt aber auch viel aus über das, was danach kommt. Was Tobias Weltner mit Windows 98 liefert, ist eines der größten Bastelbücher zum angeblich letzten OS auf DOS-Beinen. Auf über 1500 Seiten in zwei Bänden wird gezeigt, was man einem Windows alles antun und dabei eine Menge lernen sowie tolle Sachen rausholen kann. Auch wenn Weltner es abstreitet, für sein Buch braucht man zumindest ein wenig Vorwissen. Das aber reicht, um mit Band eins loszulegen. Langsam fängt man an, die äußeren Schichten freizulegen: Das Hochfahren wird beschleunigt, ein eigenes Startbild eingesetzt, Autostarts geregelt. Dann geht es Startmenü und Explorer ans Leder. Der Weg zu kleinen Visual Basic-Anwendungen ist schnell frei, die tieferen, in Band zwei geschilderten Eingriffe in die Registry und Operationen mit dem Windows Scripting Host gehen dann schon richtig ans Eingemachte. Trick um Trick, Tip um Tip: Windows 98 strotzt vor Ideen und Kniffen, die man zudem auch gut findet, wenn man etwas Spezielles sucht. Oft sind es die ganz einfachen Sachen, die die größten Aha-Erlebnisse bringen -- so zum Beispiel die Reihenfolge im Startmenü zu verändern oder nur einzelne Dateien von der Windows-CD nachzuinstallieren. Aber auch größere Projekte wie komplexe Automatisierungsmakros werden geschildert und ganze Referenzteile etwa zu DOS, WSH und VBScript helfen in der Shell und beim Programmieren. Umfassende Freeware- und Sharewaretips fehlen natürlich auch nicht. Die CD-Rom zum Buch ist randvoll mit Software. Wer seinem PC das vollständige Weltner-Programm zumutet, hat wohl auch keine Skrupel, mit dem Dreirad die Tour de France zu fahren. Aber das macht nichts: Zeigen Sie Ihrem Windows, wo es lang geht. Fachchinesisch und schwere operative Eingriffe kann man lernen, mit Windows 98 sogar ausgesprochen gut. --Thorsten Mücke Quelle:
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