Rund 240 Abbildungen und fünf faszinierende, höchst informative Essays machen dieses Buch zu einem wunderbaren Ausflug in die Welt der großen Impressionisten, die mit ihrer besonderen Sicht der Dinge ein neues Zeitalter in Sachen Kunst einläuteten. Manets erste öffentliche Auftritte in den 1860er-Jahren sorgten für Aufruhr und wurden als Kampfansage an die bis dahin herrschende akademische Malerei gedeutet. Sein -- später den Impressionismus charakterisierendes -- Spiel mit Luft und Licht stieß viele Kunst-"Kenner" der damaligen Zeit vor den Kopf. Er galt als Ketzer, ja sogar als "öffentliche Gefahr". Von den jährlichen Salonausstellungen wurde er ausgeschlossen. Doch eigentlich war Manets Werk eher uncharakteristisch für den Impressionismus, denn er widmete sich nicht dem typischen Landschaftsmotiv, sondern wählte in erster Linie die Darstellung von Menschen.

Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts war eine wilde Zeit, in der ein heftiger Austausch zwischen den Künstlern verschiedener Stilrichtungen stattfand. Schriftsteller, Dichter, Maler, Kritiker und Fotografen trafen sich in Pariser Cafés und führten Debatten über die Welt, die Kunst und das Leben. Eine neue Sichtweise bildete sich, und Manet entwickelte nicht von ungefähr einen neuen Stil, der ihn bald als "Erneuerer der Malerei" bekannt machen sollte.

Das Buch Edouard Manet und die Impressionisten liefert neben Manets Lebensgeschichte auch einen detaillierten Vergleich mit Werken anderer großer impressionistischer Künstler wie Monet, Degas, Renoir und andere. Einen umfassenden kunsthistorischen Abriss des Impressionismus bekommt man quasi nebenbei serviert. Als besonderer Leckerbissen liegt in dieser Veröffentlichung zum ersten Mal die vollständige Übersetzung von Stéphane Mallarmés Aufsatz "Die Impressionisten und Edouard Manet" von 1876 vor. Außerdem gibt es im Anhang eine umfassende Biografie Manets und Kurzbiografien seiner Zeitgenossen. Eine extensive Bibliografie rundet die Informationshülle dieses sehr gelungenen Buches ab, das man jedem Freund des Impressionismus wärmstens empfehlen kann. --Sandra Neumayer
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