Ein Sommelier versteht nur etwas von Wein? Irrtum! Frank Kämmer beweist in seinem aufschlussreichen Werk, dass er auch das Schreiben über den Rebsaft bestens bewerkstelligt. Sein Kleines Lexikon der Wein-Irrtümer lädt ein, sich auf anregende Weise über zahlreiche Unwahrheiten von A wie Aldi bis Z wie Zusatzstoffe aufklären zu lassen. Ausgezeichnet mit dem Diplom des Master Sommeliers (Kämmer ist einer von insgesamt nur 124 Damen und Herren, die sich mit diesem Titel schmücken dürfen), führt er in die Welt des Weines und macht uns behutsam Schritt für Schritt ein wenig schlauer. In angenehm klarem Stil, der informativ und kurzweilig zugleich ist, berichtet Kämmer von Maischen und Mäuseln, erklärt, warum das Vorurteil, Engländer verstünden nichts von Wein, nicht zutrifft und deckt zehn Irrtümer beim Wein-Einkauf auf. Sobald wir bei F angekommen sind, lassen wir das Salz beim Entfernen von Rotweinflecken weg. Bei H verstehen wir, warum feinste Tropfen immer noch in der Barrique-Reifung am besten aufgehoben sind, statt mit Holz-Chips veredelt zu werden. Und wenn wir S erreicht haben, lassen wir demnächst den Silberlöffel im Schrank, statt ihn zur Frischhaltung in die offene Sektflasche zu stecken. Nicht zuletzt die gelungene Umschlaggestaltung von Christiane Hahn und das ansprechende Layout von Klaus Schneider -- zurückhaltend, aber mit dem gewissen Etwas -- tragen dazu bei, dass das Blättern in diesem gelungenen Werk ein Genuss ist. Nach der erfrischenden Lektüre von Kleines Lexikon der Wein-Irrtümer sehen wir den Rebsaft und die Geschichten, die sich um ihn ranken, garantiert klarer. -- Anne Hauschild Quelle:
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