Die von Microsoft soeben vorgestellte Architektur für Betriebssysteme und Anwendungen trägt den Namen .NET und ist ein Nachfahre des verteilten Komponentenmodells COM+ (Component Object Model). Dieses wiederum basiert auf dem lokalen Component Object Model COM und findet sich in Windows und den MS-Anwendungen wieder. Die Architektur hat den Ruf, unverständlich und kompliziert zu sein. Peter Loos, Dozent bei Siemens, hat sich auf die Fahnen geschrieben, mit diesem Mythos aufzuräumen. In 13 Kapiteln führt er von C++ ausgehend in die elementaren Konzepte von COM ein, zeigt die Entwicklung mit Interfaces, Klassen und Objekten im Component Object Model, den COM-InProc-Server, den Objektbrowser, die Interface Definition Language IDL und den COM-OutProc-Server. Weiter behandelt der Autor die beiden Varianten des Marshalings, Standard und benutzerdefiniert, Persistenzverfahren, Benachrichtigungen und Threads. Den Abschluss bilden ein Literatur- und ein Stichwortverzeichnis. Allein diese Auflistung zeigt, dass Peter Loos eine Vielzahl von Themen auf engstem Raum behandelt. Er ergänzt dies durch sehr viele Quelltexte und erläuternde Grafiken. Allerdings wirkt der Satz dadurch stellenweise etwas zerissen. Zudem sind die Beispiele nicht immer sehr praxisnah. Dies trübt den ansonsten guten Eindruck. Auch nach der Lektüre von Go To COM bleibt der Eindruck der Komplexität des Component Object Models bestehen. Allerdings hat der Leser nun einen detailierten Begleiter zur Hand. Wer sich tiefer in das Thema COM einarbeiten möchte, findet mit diesem Buch einen guten Einstieg. Die nächste Auflage sollte allerdings um praktischere Beispiele ergänzt werden. --Frank Mueller Quelle:
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