Dass die Mikroökonomie und ihre praktische Anwendung durchaus anschaulich erklärt werden können, belegt dieser Band eindrücklich. Das ist schon optisch ein schöner Band -- was erwähnt werden muss angesichts dessen, was der Buchmarkt in diesem Bereich sonst noch so bietet. Aber es geht ja um den Inhalt. Das Buch glänzt in der Einheit von Text (mit Schlüsselbegriffen am Seitenrand), Grafik, Tabellen und mehr als 100 Beispielen. So wird Mikroökonomie begreifbar, Aufgaben lassen sich lösen. Deutlich werden zum Beispiel die wirtschaftlichen Gründe für Rabatte, die Preisbildung einer Restaurantkette oder eines Mobilfunkdienstes, die Preisstarrheit und -beweglichkeit von Geschäftsbanken oder die Kostenfunktionen für Elektroenergie. Die Mikroökonomie beschäftigt sich als Fachgebiet der Volkswirtschaft mit dem Verhältnis einzelner wirtschaftlicher Einheiten -- Konsumenten, Unternehmen, Arbeitnehmer, Investoren -- sowie den durch sie gebildeten Märkten. Doch Großzügigkeit spielt bei aller Größe und Bedeutung von Märkten keine Rolle in der Ökonomie. Im Gegenteil. Begrenzungen sind angesagt, so bei Einkommen und Etats. Das Ziel ist, aus begrenzten Ressourcen den höchstmöglichen Nutzen zu erzielen. Daher steht mit dem theoretischen Rüstzeug die praktische Anwendung im Vordergrund. Themen, vor allem für Studierende aufbereitet, sind dazu die Analyse der Nachfrage, der Kosten und der Markteffizienz, Strategien zur Preisbildung, Entscheidungen bei Investitionen und in der Produktion und nicht zuletzt die Analyse der politischen Rahmenbedingungen. Der praktische Wert des Lehrbuchs lässt sich übrigens auch durch die Beschäftigung mit dieser Frage belegen: Lohnt sich finanziell ein MBA-Abschluss? In den USA schon, wie die Buchautoren zeigen. Nach Schätzungen haben die Absolventen nach zwei Jahren Studium rund 30.000 Dollar im Jahr mehr auf ihrem Gehaltskonto. Allerdings ist das Studium teuer, Stipendien werden kaum vergeben. In Deutschland hält sich die Begeisterung für den Bachelor-Abschluss vor allem bei Arbeitgebern im IT-Bereich allerdings noch in Grenzen. --Hans Jürgensen Quelle:
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