Prophet der Moderne. Die wohl umfassendste Ausstellung Goyas im deutschsprachigen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg präsentieren die Staatlichen Museen zu Berlin nach mehr als zehn Jahren Vorbereitung. Umfang und Qualität der Schau verdanken sich vor allem den großzügigen Leihgaben der international renommiertesten Museen, die von den Berliner Kuratoren zusammengetragen wurden. Goyas OEuvre beinhaltet Arbeiten wie die Entwürfe für die Bildteppiche der königlichen Tapisserie-Manufaktur, die in ihrer Lebensfreude dem ausgehenden Barock verpflichtet sind, aber auch Werke, die auf kommende Zeiten voraus weisen. 1789 zum spanischen Hofmaler ernannt, porträtiert Goya die königliche Familie Karls III., Adelige und Damen der vornehmen Gesellschaft, meisterhaft, aber zuweilen auch mit schonungsloser Offenheit. Nach persönlichen Schicksalsschlägen und schwerer Krankheit erfahren seine Bilder in den Jahren der Französischen Revolution und während der napoleonischen Schreckensherrschaft in Spanien eine neue Tiefe. Goya prangert in seinen Bildern Krieg und Terror an. Als beginnendes Alter und Verfolgung der wiedereingesetzten bourbonischen Monarchie ihn in die Isolation treiben, malt Goya seine größten Werke. In albtraumhaften Visionen ironisiert er die groteske Absurdität der Welt, in der der Mensch sein Leben durchmisst. In seinem "Welttheater" zeigt er janusköpfig die Mischung von Vernunft und Torheit, aus der sich das Leben zusammensetzt - rätselhafte Vorboten einer modernen Kunst.Ausstellung in der Alten Nationalgalerie Berlin 13. Juli bis 03. Oktober 2005 und im Kunsthistorischen Museum, Wien 19. Oktober 2005 bis 8. Januar 2006 Quelle:
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