Rezepte aus dem Osmanischen Reich, heißt es im Untertitel. Das klingt verheißungsvoll, verspricht Kulinarisches wie aus Tausendundeiner Nacht: 90 Rezepte auf 150 Seiten, Hochglanzbilder, Eindrücke, die schon auf optischem Wege hungrig und neugierig machen. Eigentlich ist die Türkei auf politischem und touristischem Terrain Europa doch schon so angenehm und attraktiv nahe gerückt und bekannt. Was die Spezialitäten aus Topf und Ofen angeht, scheint es da aber noch eine Menge Aufholbedarf zu geben, denn die türkische Küche besteht nicht nur aus -- wenngleich auch ausgesprochen lecker und vielseitig zuzubereiten -- Kebab und Kichererbsen, oder Lammfleisch und Linsen. Und außerdem: Türkisches Essen hat alles andere als Imbissbuden-Charakter! Eine Reise quer durch ein abenteuerliches Land ist es, appetitanregend angereichert mit Geschichten: Ob es wohl stimmt, dass die Türken den Jogurt entdeckten, als auf einem Wüstenritt die Milch sauer und in den Kameltaschen zu Jogurt wurde? Wie auch immer, zum Frühstück ist Jogurt ebenso beliebt wie Obst, Oliven, Feta und Fladenbrot. Suppen gibt es in allen Variationen als Zwischenmahlzeit, Suppenlokale findet man genauso häufig wie Kaffeehäuser. Ja, ja, der berühmte türkische Kaffee, der es ganz schön in sich hat. Auffällig: die Vielzahl der Vorspeisen und die Reichhaltigkeit der süßen Dinge, köstlich, klebrig, cremig. Zutaten, Beilagen oder Gewürze aus allen Teilen des früheren Osmanischen Reiches, all das ist heute noch lebendig in der türkischen Küche. Die Rezepte sind "unkompliziert und praktikabel", verspricht -- zu Recht -- die Autorin, und bis auf wenige Ausnahmen sind die Zutaten in deutschen Geschäften erhältlich. Viele Informationen über Leben, Sitten und Gebräuche rund um die türkische Küche ergeben ein empfehlenswertes Gesamtbild. --Barbara Wegmann Quelle:
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