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Solare Weltwirtschaft: Strategie für die ökologische Moderne

Solare Weltwirtschaft: Strategie für die ökologische Moderne
Autor: Hermann Scheer
Verlag: Kunstmann
Taschenbuch
Auflage: Aktualis. Neuausg.
Seiten: 344
ISBN-10: 3-88897-314-7
ISBN-13: 978-3-88897-314-7
ISBN: 3888973147
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Jahre sind vergangen seit dem Klimagipfel von Rio, und die Ehrung von Hermann Scheer mit dem "Alternativen Nobelpreis 1999" ist ein guter Grund, sich all der Beschlüsse zu erinnern, die im wesentlichen wirkungslos geblieben sind. Auch in seinem neuen Buch plädiert Scheer für einen zunächst radikal anmutenden Wandel hin zu einer ökologisch geprägten Energiewirtschaft -- ein im Gegensatz zur Energiepolitik immerhin höchst konkreter Ansatz.

Scheer ist Vorstandsmitglied der SPD und weiß nur zu gut, daß effektive Werbung für seinen Weg zu einer solaren Weltwirtschaft den Kampf gegen Argumente zu führen hat, die sich aus den historisch gewachsenen Strukturen weltwirtschaftlicher Seilschaften ergeben. Eines der Stichwörter im Zusammenhang mit einer energiewirtschaftlichen Kehrtwende heißt Dezentralisierung -- ein Begriff, der zum aktuellen globalen Wettbewerb konträrer nicht sein könnte.

Während die Konzerne durch immer spektakulärere Fusionen zu "Global Players" werden, fordert eine ökologisch verträgliche Energieversorgung genau das Gegenteil. Scheer weiß genau, wovon er spricht und läßt man sich auf seine klugen Argumente ein, lösen sich die immer wiederholten Argumente von hohen Kosten, geringem Nutzen und schlechtem Wirkungsgrad flächendeckender Solarenergieversorgung in Luft auf, um in Gestalt einer dezentralen Versorgung ohne kostenintensive Aufbereitung und Infrastruktur aufzuerstehen. Beispiele aus dem Alltag beweisen dies. Solarbetriebene Uhren oder Telefonzellen sind kein technischer Schnickschnack. Es müßte vielmehr verwundern, mit welcher Hartnäckigkeit diesen Technologien der Durchbruch verweigert wird.

Die Auszeichnung von Hermann Scheer wird seine Ideen ein weiteres Mal in alle Welt tragen. Seine eigene Nähe zum Herzen der Macht in Berlin wird vielleicht zu eher gequälten Glückwunschbekundungen führen. Den Anforderungen an Weitsicht und Beherztheit sind angesichts der ständig wachsenden Wirtschaftsmonopole nur wenige Politiker gewachsen. Einer von ihnen sitzt zumindest im Vorstand der Regierungspartei. --J. Schüring
Quelle:




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