Von der Kindheit im Südtiroler Dorf Villnöß bis zu den Gipfelstürmen, den höchsten Herausforderungen der Berge: Das Leben Reinhold Messners ist spektakulär. Wie kein anderer kann der knorrige Querdenker, der Zeit seines Lebens Abenteuer sucht, oft aneckt und doch stets von Visionen getrieben ist, wunderbar erzählen. Eine seltene Gabe bei einem Ausnahmesportler dieses Ranges und zugleich die wichtigste Grundlage für ein packendes Buch, das in mehr als 60 Kapiteln die spannendsten Episoden eines an Höhepunkten reichen Lebens schildert. Messner erzählt in seinem Buch so flüssig und ungekünstelt von dramatischen, oft zwischen Leben und Tod lavierenden Begebenheiten, als stünde er direkt vor einem. Die Exkursionen in die heimischen Dolomiten, Extremtouren ins Eis der Westalpen, später in die Anden und schließlich zum Dach der Welt, den grandiosen Achttausendern des Himalayas, werden in dem mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos gespickten Taschenbuch nicht einfach nur rekapituliert. Es sind vor allem die schonungslose Offenheit auch über Niederlagen, das Wechselspiel zwischen Triumphen und Todesnähe, die bewegen -- und an denen Messner seine Leser teilhaben lässt. Kapitel für Kapitel nähert man sich beim Lesen auch dem Menschen Reinhold Messner, dem ewig Suchenden, der mit seinem Hunger nach Abenteuern unfähig wurde zur allzu bürgerlichen Existenz, der "zwischendurch einen Berg besteigen muss, um nicht verrückt zu werden". Erstaunlich, dass Messner trotz vieler Freundschaften und starker Familienbande am liebsten als Einzelkämpfer unterwegs war. Unter den zahlreichen einsamen Touren und Erstbesteigungen zählen die Bezwingung des Mount Everest ohne Sauerstoff und der Alleingang zu seinem Schicksalsberg Nanga Parbat zu den beeindruckendsten Erlebnissen des großen Abenteurers. --Friederike Kaiser Quelle:
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