Der würdige Nachfolger des guten alten Turbo Pascal, mit dem Borland die Entwicklergemeinde bereits zu Zeiten von CP/M erfreute, ist heute Delphi 6. Dieses Entwicklungssystem hat auch heute noch seine Fans, erleichtert es doch die Entwicklung grafischer Applikationen unter Windows ungemein. Und seit es mit Kylix auch ein Pendant unter Linux gibt, schaut Delphi trotz Java und C# auch weiterhin positiv in die Zukunft. Um diejenigen Entwickler zu unterstützen, die auch über den Einstieg hinaus kommen und Delphi professionell einsetzen wollen, haben Andreas Doberstein und Georg Rauter -- beide erfahrene Projektleiter in der Entwicklung mit Delphi -- ihr Buch Delphi 6 für Profis geschrieben. Und so beginnen sie, was für ein Buch über eine Programmiersprache bzw. eine Entwicklungsumgebung ungewöhnlich ist, mit zwei Kapiteln über Projektorganisation und -planung in der Softwareentwicklung. Natürlich kann man auf etwa 80 Seiten keine komplexen Prozessmodelle erwarten. Aber die beiden Autoren geben dem bisherigen Einzelkämpfer auf diesen Seiten einen ersten Einblick in die Aufwände und Schwierigkeiten größerer Projekte im Team. Ab dem dritten Kapitel geht es dann in Sachen Delphi weiter. Es werden kurz die Neuerungen von Delphi 6 vorgestellt, dann geht es weiter mit Applikationsdesign. Dieses Kapitel ist wieder übergreifender gestaltet, bevor es dann mit allgemeinen Delphi-Kenntnissen und generellen Programierthemen, immer auf Delphi bezogen, weitergeht. Hier werden verschiedene Sprachbestandteile und Techniken, die für die tägliche Arbeit nützlich sind, beschrieben. Weiter geht es mit Programmierung für Fortgeschrittene, dem Verständnis für VCL-Komponenten, VCL für Fortgeschrittene und der Entwicklung von Komponenten. Den Abschluss macht eine Behandlung von COM. Man merkt den Autoren durchgängig ihr Ziel an, mehr als nur eine reine Behandlung von Delphi zu bieten. Insofern wird das Buch seinem Titel gerecht, da Doberstein und Rauter sehr strukturiert an die verschiedenen Themen herangehen und auch gleich Vorgehensweisen vermitteln. Und mit etwa 800 Seiten plus CD-ROM bieten sie auch genug Stoff. --Frank Müller Quelle:
|