Reines Kalkül vermag es selten, Höchstleistungen zu vollbringen, und wer zudem satt im Sinne von saturiert ist, schafft derlei schon gleich gar nicht. Ohne Vision und Leidenschaft, so meint Unternehmer und Fußball-Fan Peter Fischer, dümpelt beruflicher und privater Erfolg gemütlich vor sich. Doch was macht die Champions aus, die sportlich oder unternehmerisch an der Spitze stehen? Fischer analysiert in seinem Buch das Verhalten und die Einstellung von Trainern wie Augenthaler, Völler und Spitzensportlern wie Schumacher, Becker oder Agassi und Trends in der Gesellschaft, um daraus Lehren abzuleiten, die für das eigene Gestalten und unternehmerisches Tun hilfreich sind. Das mag zwar im Moment dann alles ein wenig plattitüdenhaft klingen, entbehrt aber nicht eines interessanten (zwar nicht gerade neuen, aber scheinbar versunkenen) Ansatzes: Rückschläge, so der Autor, beinhalten nämlich ein Energiepotenzial für neu erwachsende Erfolge. Bloß richtig umgehen muss man damit. Verdrängung ist der Feind der positiven Kraft. Fischer spricht einer neuen Emotionalität das Wort, die er mit Leidensfähigkeit umschreibt. Bauch gegen Kopf, darüber mag man streiten, zu diskutieren ist es allemal. Fischer gelangt zu Thesen, die auch Wirtschaftler durchaus aufhorchen lassen (sollten). Denn der Autor beobachtet einen schleichenden Werteverfall, und wo dieser denn etwa durch Unternehmensleitbilder motivierend abgefangen werden soll, prallt er an materiellem Kalkül kalt ab. Doch es gibt Auswege. Der Autor zeigt sie auf, ohne belehrend zu wirken. Fischer schrieb ein sehr persönliches Buch -- nicht nur an den locker eingestreuten Erinnerungen erkennbar -- und bietet genau dadurch dem offenen Leser viele Chancen, Lebens- und Unternehmererfahrungen aufzugreifen und im eigenen Weltbild kritisch zu durchdenken. --Horst-Joachim Hoffmann Quelle:
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