Elke Heidenreichs Vertonung des Kinderbuchklassikers ist meine dritte Begegnung mit dem Gutmenschen aus Puddleby, der sein Leben den Armen, Kranken und Entrechteten dieser Welt gewidmet hat und der denjenigen zuhörte, die eigentlich keine Sprache haben - den Tieren. Das erste Zusammentreffen mit Dolittle fand am Kinderbett statt. Da hieß der Doktor allerdings "Aibolit". Meine Tante -- aus der DDR zu Besuch -- hatte mir die russische Adaption der fabelhaften Geschichte mitgebracht und in stundenlangen Sitzungen vorgelesen. Erst als Jugendlicher bekam ich das Original von Hugh Lofting in die Finger. Ein richtig starkes Buch, das nicht nur Generationen sondern auch politische Systeme umspannt hat. Elke Heidenreich schreibt in dem Begleittext zu ihrem Lieblings-Kinderbuch: "Bei Dr. Dolitte lernte ich, dass ALLES im Leben eben doch nicht ALLES ist, man kann ALLES haben und dennoch unglücklich sein, denn Glück, das ist etwas anderes als Reichtum Geld und Erfolg." Und so hören wir gebannt zu, wie Elke Heidenreich uns von dem Doktor erzählt, der mit seiner weisen Papageiendame Polynesia, dem Affen Tschi-Tschi, dem sanften Krokodil und einer ganzen Schar von Tieren auf seiner ganz persönlichen Arche Noah lebt. Das Abenteuer beginnt, als der Doktor mit dem Schiff nach Afrika aufbricht um eine Horde kranker Affen zu heilen. Es gilt Piraten in die Flucht zu schlagen, einen Seemann zu retten, einen hochmütigen Löwen um Hilfe zu bitten und die Bekanntschaft des zweiköpfigen Stoßmich-Ziehdich zu machen, das bei Tisch gleichzeitig reden und essen kann. Dr. Dolittle ist ein Buch, das vorgelesen werden muss -- und Elke Heidenreich ist wirklich eine fabelhafte Erzählerin, die die zauberhafte Welt des Tierdoktors im Kopf neu... Quelle:
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