Es gibt massenhaft Bücher für Wein-Einsteiger. Ehrlich gesagt, taugen die meisten von ihnen nichts oder nur begrenzt, weil sich die Autoren damit begnügen, an der Oberfläche herumzukratzen nach der Devise: Hauptsache, der Leser trinkt den Wein nicht aus dem Weißbierglas. Erfreulich anders hingegen Jens Priewes Band Wein - Die praktische Schule. Der Titel ist Programm, denn es geht tatsächlich um die Praxis. Was zeichnet einen Weinkeller aus und wie sollte er aufgebaut sein? Wie soll ich die Kapsel von der Flasche entfernen und warum macht die eine Methode Sinn, die andere nicht? Warum hat ein Wein eventuell einen Korkschmecker und was muss ich meinen Händler oder Winzer fragen, um im Einzelfall dahinter zu kommen? Priewe, früher Wirtschafts- und heute Weinjournalist, weiß auf alles eine Antwort. In verständlicher Sprache und jeweils hervorragend erläuternd bebildert, befasst er sich mit Problemstellungen und ihrer Lösung, egal ob es darum geht, einen zu kalten Rotwein schnell mal auf Temperatur zu bringen oder den anatomisch im Grunde ziemlich komplizierten Riech- und Schmeckvorgang in einfachen Worten darzulegen. Die 128 Seiten stecken voller guter Tipps, aus denen selbst der kundige Weinfreund noch das eine oder andere lernen kann. Das Buch ist in elf logische Kapitel unterteilt, sie befassen sich mit Themen wie "Wein und Gesundheit", "Lagerung und Einkauf" oder einfach "Was dazugehört". Äußerst amüsant auch das Kapitel über "Die zehn hartnäckigsten Weinlegenden": Sind Frauen die besseren Weinverkoster? Können Weine aus Übersee nicht alt werden? Sind nur trockene Weine gute Weine? Finden Sie's heraus und lesen Sie dieses Buch. --Matthias F. Mangold Quelle:
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